Frauen-Union im Kreis legt Schwerpunktthemen für die nächsten Monate fest
Die Frauen-Power geht weiter!“ Karin Schmeh wäre nicht die so resolute, angriffslustige Vorsitzende der Frauen-Union, wenn sie nicht die erste Kreisvorstandsvorsitzung der CDU-Frauen dazu benutzen würde, etliche neue Themen auf das Programm für die nächsten Monate zu nehmen.
In seiner Sitzung im Gasthaus „Unot“ in Schramberg-Sulgen beschloss das Gremium, dem Rottweiler Gefängnis einen Besuch abzustatten. Der Hintergrund: Vorstandsmitglied Ursula Spreter hatte im Zusammenhang mit der schier unendlichen Diskussion um den Neubau über „menschenunwürdige Bedingungen“ in der Justizvollzugsanstalt in Rottweil berichtet: blinde Fenster, zu dritt in einer Zelle, in der sich auch Toilette und Waschmöglichkeiten befinden. Zustände, wie sie niemandem zugemutet werden können, so die Frauen-Union.
„CDU-Frauen kreischen nicht, sie leisten solide, fundierte Arbeit“, zitierte Karin Schmeh die Äußerung eines männlichen Parteifreundes bei der 60-Jahrfeier der Frauen-Union: Entsprechend dieser Maxime fiel auch der Bericht der Vorsitzenden zum Stand von Babyklappe und vertraulicher Geburt aus. Themenbereiche, die die FU seit Jahren bearbeitet und bei denen häufig eine „endlos tiefe Not und Verzweiflung“ bei nicht wenigen Frauen konstatiert werden muss und um die sich die Frauen-Union weiter annehmen wird: „Wir wollen, dass die Frauen, die häufig in instabilen, schwierigen Partnerschaften leben, nicht alleine gelassen werden“, postulierte Karin Schmeh „und werden uns auch weiterhin zusammen mit unseren Ansprechpartnern im Land in diesem Sinne einsetzen.“
Teilnehmen wird die Frauen-Union auch an der Veranstaltung der Senioren-Union über den „Widerstand von Frauen im Dritten Reich im Kreis Rottweil“ am 20. Juli.
Am gleichen Tag findet auch der Landesdelegiertentag der FU in Hechingen statt, bei dem das langjährige Vorstandsmitglied Rosalie Gräfin von Bissingen nicht mehr kandidieren wird. Auf ihren Vorschlag hin und mit kräftiger Zustimmung und Unterstützung des Kreisvorstands erklärte sich Karin Schmeh bereit, sich als Beisitzerin zu bewerben. Nicht nur dafür gab es reichlich Beifall, sondern auch für Doris Hölz, die nach annähernd 15-jähriger Mitgliedschaft aus dem Kreisvorstand verabschiedet wurde.
Karin Schmeh, Doris Hölz v.l. Karin Schmeh würdigte dabei ihre Mitarbeit genauso wie ihr Mitwirken im Frauenbeirat in Schramberg und ihre Tätigkeit im Sprachcafé. Beides wird sie beibehalten. „Wir sind anders als die Grünen, über die deren Vorsitzende Claudia Roth vor kurzem gesagt hat, sei seien eine multikulturelle und multireligiöse Stadtgesellschaft“, machte Karin Schmeh klar. Genau dazu gehören für sie auch Ursula Spreter und Monika Rebmann, denen sie zu ihrem 70. bzw. 60. Geburtstag herzlich gratulierte.
Nicht zuletzt auch auf Grund eines Gesprächs mit der verkehrspolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Nicole Razavi Ende vergangenen Jahres verlangt die Frauen-Union nach wie vor den Bau von Stuttgart 21 und damit einhergehend den Ausbau der Gäubahn „als wichtigen Zubringer für unsere Raumschaft.“ Karin Schmeh: „Die Grünen sollen aufhören, die demokratischen Spielregeln außer Kraft setzen zu wollen.“
Deutliche Worte, wie auch die zur Aberkennung des Doktortitels von Annette Schavan. Als schändlich und ehrverletzende bezeichnete die FU-Kreisvorsitzende das „ so merkwürdig anmutende Vorgehen“ gegen die bisherige Bildungs- und Forschungsministerin und frühere baden-württembergische Kultusministerin.
Von einem guten Start in die neue Amtsperiode sprach Karin Schmeh schließlich am Ende einer Sitzung, in der sie nicht nur Doris Hölz verabschieden musste, sondern in der mit Alexandra Bayart, Ilona Grathwol und Susanne Waldmüller drei neue Mitglieder in dem Führungsgremium der Frauen-Union begrüßen konnte.
Robert King